121 – [Erklärung zu: Kaffeetrinken in Cabutima (Roman Firwitz Verlag, Köln, 2005)]

Wolfgang Cziesla: DER FIRWITZ – 122. Teilabriss

Wolfgang Cziesla

Kaffeetrinken in Cabutima

Roman – 330 S.

Firwitz Verlag, Köln

2005

Hardcover:

ISBN 978-3-937482-12-5         € 16,80
Cabutima Cover 300 dpi

Alfonso Serna verdient sein Geld als Importeur italienischer Espressomaschinen im fernen Cabutima, einem Land, das sich nach einer Jahrzehnte währenden Militärdiktatur mit der Wiedereinführung der Demokratie schwer tut. Das Konsumverhalten der Cabutimaner ist zum Leidwesen des kultivierten Kaffeetrinkers Serna fast gänzlich von Instant-Produkten geprägt. Ein ominöser „Pulverkönig“ beherrscht das Land nicht nur lebensmitteltechnologisch, sondern hat als mächtiger Industrieller offenbar auch in der Militärdiktatur die Fäden gezogen.Sernas Partybekanntschaften, seine Liebe zu Amischlitten der 50er Jahre, seine Schwäche für eine ausländische Journalistin und ein bizarrer Einbruch bei seiner Nachbarin führen ihn ins Blickfeld des cabutimanischen Geheimdienstes.

 

Rezensionen:Dieses Cabutima ist auf keiner Landkarte zu finden, könnte aber in vielen Weltregionen liegen. Es ist ein Staat im fragilen Übergang von der Diktatur zur Demokratie, wie Alfonso Serna, in Cabutima ansässig gewordener Vertreter für Espresso-Automaten, hautnah erleben kann.

Der heimliche Protagonist des Romans ist jedoch sein Chevrolet Impala, ein Auto mit vielen fast menschlich anmuten­den Eigenschaften und Gebrechen. Der Straßenkreuzer entscheidet, wo es lang geht, welche Frauen einsteigen dürfen, welche nicht, und welcher Kunde welchen Espresso-Auto­ma­­ten erhält. Zugleich erfährt der Leser viel über Kaffeekultur und –unkultur.

Wach- und Alpträume, wie David Lynch sie sich für seine Filme hätte ausdenken können, durchsetzen die sich zum Ende hin rasant zuspitzende Handlung.

Gernot Krämer, Literatur in Essen, März/April 2005

 

Indem Cziesla in seinem neuen Roman verschiedene Elemente von Krimi und Slapstick, Beschreibungen einer fremden Welt und deren politische Analyse leichthändig zusammenführt, ist ein im wahrsten Sinne welthaltiges Buch entstanden.

Thomas Böhm, StadtRevue, Köln, Mai 2005

 

Ein sehr kurzweiliger Roman … Ob sublime Kriminalgeschichte, gesellschaftskritische Anklänge oder einfach anspruchsvolle Unterhaltung mit südamerikanischen Flair aus südeuropäischer Sicht –Ein schönes Buch!

siljagisa, amazon.de, Kundenrezension